In den letzten Jahrzehnten sind immer mehr physiotherapeutische Spezialisierungsmethoden zur Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme entwickelt worden. Eine sehr erfolgreiche Methode ist die Manualtherapie-OMT (Orthopädische Manipulative Physiotherapie). Diese Methode spezialisiert sich auf Untersuchung und Behandlung von Bewegungs- und Funktionsstörungen im Bereich des Bewegungsapparates.
Die Anamnese (eine präzise Befragung) hilft die Störung möglichst genau zu analysieren, Hinweise zu erfassen und diese festzuhalten. Während des Gesprächs erarbeiten die Therapeut/innen mögliche Hypothesen über die Lokalisation der Störung, die verantwortliche Struktur (Gelenk, Muskel, Nerv), die Art und Irritierbarkeit der Störung und über die (hintergründige) Ursache des gesamten Problems. Auch werden Vorsichtsmassnahmen und Kontraindikationen für die einzelnen Behandlungsmethoden genauesten erörtert.
Bei der anschliessenden umfassenden, manuellen Untersuchung wird die Hypothese über die mögliche Ursache der Störung anhand von genauen Bewegungsanalysen vertieft untersucht. Die gesamte Untersuchung (Befragung und körperliche Untersuchung) bildet dann die Grundlage für den Behandlungsansatz. Bei den Klient/innen wird selbstverständlich nicht nur auf die strukturelle Ebene eingegangen. Ihre jeweiligen Leiden und das in der Therapie erlernte wird zu ihren alltäglichen Lebensgewohnheiten in Kontext gesetzt.
Neben den üblichen physiotherapeutischen Maßnahmen werden vor allem folgende Techniken eingesetzt:
- Passive Gelenkmobilisationen und -manipulationen an der Wirbelsäule und an den Extremitäten
- Weichteiltechniken für die Behandlung von Muskeln, Sehnen, Bändern und anderen Weichteilen
- Gezielte aktive Bewegungen, wie zum Beispiel MTT , die der Patient/die Patientin selbst durchführt, unterstützen die Behandlung der Gelenks- und Weichteiltechniken
Durch den sogenannten Wiederbefund werden während und sofort nach einer Behandlungssequenz die subjektiv und funktionell auffälligsten Befunddaten überprüft. Die Ergebnisse bestätigen das bisherige Vorgehen oder erfordern eine Anpassung der Behandlung. Nach 3 – 4 Sitzungen wird eine Standortbestimmung über die erreichten oder zu erreichenden Behandlungsziele gemacht. Dadurch wird eine effektive und zielorientierte Behandlung gewährleistet.